29.06.2023
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Heizgesetz: Vermieterverbände toben
Die Einigung beim Heizgesetz beinhaltet auch die Regelung, dass Vermieter künftig zehn statt acht Prozent der Modernisierungsumlage auf den Mieter abwälzen können. Vorteil Vermieter? Die Vertreter der Vermieter sehen das anders. Zum einen soll die maximale Mieterhöhung auf 50 Cent pro Quadratmeter gedeckelt sein. Zudem ist die Mieterhöhung mit der Bedingung verknüpft, staatliche Förderungen in Anspruch zu nehmen. Außerdem sollen die Kosten für die Modernisierung insgesamt weiter auf zwei oder drei Prozent gedeckelt bleiben. Unabhängig davon, welche Heizung der Vermieter einbaut oder ob er überhaupt eine neue Heizung einbaut. Außerdem: Sobald der Mieter mehr als 30 Prozent seines Nettoeinkommens für die Miete braucht, wäre eine Mieterhöhung unzulässig. Problem: Im Schnitt geben Mieter derzeit 28 Prozent ihres Einkommens für die Miete aus. Das bedeutet aber auch: Manche zahlen weniger als 30 Prozent, manche aber auch deutlich mehr. Vermieter, die an einkommensschwache Haushalte vermieten, können die Kosten nur noch teilweise oder gar nicht mehr umlegen.
KfW: Keine Immobilienkrise
Der Chef der KfW-Förderbank erwartet trotz gesunkener Preise keinen Kollaps am Immobilienmarkt. Die Preise würden nicht signifikant einbrechen. Aufgrund der weiterhin strukturell hohen Nachfrage seien wir weit von einer drohenden Krise entfernt, so der KfW-Chef. Allerdings gebe es regional große Unterschiede. Größere Sorgen machen dem KfW-Chef die eingebrochenen Zahlen beim Neubau und der schnelle Zinsanstieg, auf den kaum jemand vorbereitet gewesen sei.
Angeblich rechtssicher: Enteignung Berliner Immobilien
Die Expertenkommission des Berliner Senats kommt in ihrem Abschlussbericht zu dem Ergebnis, dass die Enteignung großer Wohnungskonzerne juristisch machbar und angemessen sei. Die Expertenkommission wurde nach dem erfolgreichen Volksentscheid „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ gebildet und fordert nun das Land Berlin auf, ein entsprechendes Gesetz zu verabschieden, denn die Gesetzgebungskompetenz sei durchaus gegeben. Grundlage der Enteignung sei Artikel 15 des Grundgesetzes. Die Initiative wird von vielen kritisch betrachtet.
Studie: Mietrenditen steigen nachhaltig
Trotz Preisrückgängen und höherer Zinsen: In den großen deutschen Städten steigen die Mietrenditen und werden dies auch in Zukunft tun, ergab jetzt eine Studie von Empira für die acht größten deutschen Städte. Zwar betrug die durchschnittliche Mietrendite vor 20 Jahren noch 6,7 Prozent, aktuell jedoch nur noch 3,1 Prozent. Doch bis 2026 wird ein Anstieg auf dann wieder auf 3,9 Prozent erwartet. Denn hinsichtlich der Faktoren Demografie, Wirtschaft, Einkommen und Bildung seien die Rahmenbedingungen in diesen Städten weiterhin günstig. Hinzu komme der eingebrochene Wohnungsneubau, der das Angebot weiter knapp halte.
KI soll Neubau erschwinglicher machen
Künstliche Intelligenz soll dabei helfen, den Neubau von Wohnimmobilien günstiger zu machen. Angesichts des deutlich eingebrochenen Neubaus seien neue Konzepte zur Begrenzung der Baukosten nötig. Erste Anwendungen gibt es schon. So ließen sich mittels Drohnen Luftbilder der Baustelle erstellen. Die Daten werden dann von einer KI ausgewertet. Für Aufmaße und Masseberechnungen könnten damit Inventurmaßnahmen bei Asphaltmischwerken und Materialdeponien automatisiert werden.