14.06.2023
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Durchbruch beim Heizungsgesetz – darauf hat sich die Ampel geeinigt
Die Regierung hat sich doch noch geeinigt und das neue Heizungsgesetz kurzfristig auf die Tagesordnung des Bundestags gesetzt – jedoch mit einigen Änderungen.
Das grundsätzliche Ziel bleibt: Neu eingebaute Heizungen sollen künftig zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Dies gilt jedoch nur noch für Neubauten. Im Bestand soll die Regelung erst greifen, wenn die Kommunen Wärmepläne zur klimaneutralen Wärmeversorgung vorlegen. Großstädte haben dafür bis 2026 Zeit, kleinere Städte und Landkreise bis 2028. Auch dürfen im Neubau vorerst noch Gasheizungen eingebaut werden, wenn sie auf Wasserstoff umrüstbar sind oder mit Biogas betrieben werden. Zudem einigten sich die Koalitionspartner auf einige Ausnahmen und lange Übergangsfristen. Auch Förderungen für alle Bedürfnislagen will die Koalition im Gesetz festschreiben. Wie diese im Detail aussehen, bleibt allerdings weiter offen.
Grüne Minister fordern: Wohnen als Grundrecht
Grüne Bundestagsabgeordnete sowie grüne Justizministerinnen und -minister der Länder fordern grundlegende Reformen im Mietrecht. Unter anderem soll ein Grundrecht auf Wohnen im Grundgesetz verankert und eine Begrenzung für Indexmietverträge beschlossen werden.
Man sehe es als Pflicht von Staat und Politik an, dafür zu sorgen, dass Wohnraum für alle verfügbar und bezahlbar bleibe. Zusätzliche Forderungen betreffen daher eine weitere Absenkung der Kappungsgrenze, besserer Mieterschutz bei Eigenbedarfskündigungen und eine Verlängerung der Mietpreisbremse bis 2029.
Süddeutschland: Wohnungspreise sinken – sogar in München
Die Immobilien-Preise in Süddeutschland sinken flächendeckend. Das geht aus einem Vorjahresvergleich von immowelt hervor. Sogar in München gehen die Preise nach unten.
„Die hohe Inflation und die gestiegenen Bauzinsen haben den Immobilienboom auch im Süden Deutschlands beendet. Ob in den teuren Großstädten oder den preiswerten ländlichen Regionen – die Kaufpreise sinken nahezu flächendeckend“, sagt Felix Kusch, immowelt Country Managing Director. „Somit könnte der Traum vom Eigenheim, trotz hoher Zinsen, auch für Normalverdiener wieder in den Bereich des Möglichen rücken. Denn angesichts der gesunkenen Nachfrage bietet sich für Käufer die Chance, in Preisverhandlungen weitere Abschläge zu erzielen.“ In München ging der Quadratmeterpreis im Vergleich zu 2022 um 9,8 Prozent auf derzeit 8.548 Euro zurück. Im Umkreis um die bayerische Landeshauptstadt sanken die Preise teilweise noch stärker, beispielsweise im Landkreis Fürstenfeldbruck um 13,3 Prozent.
Kompromiss beim Heizungsstreit – doch zu welchem Preis?
Erst wesentliche Änderungen und Entschärfungen des ursprünglichen Entwurfs machten die Einigung zum Heizungsgesetz möglich. Kritik von Verbänden folgte daher auf den Fuß: Mieterbund und Umweltorganisationen kritisieren den Kompromiss bereits.
Der Deutsche Mieterbund rechnet mit höheren Belastungen für Mieter, wenn Vermieter die Kosten für neue Heizungen auf ihre Mieter umlegen. Präsident Lukas Siebenkotten fordert daher, im Zuge der Heizungstauschpflicht die Fördermittel für Vermieter zu erhöhen. Greenpeace und Deutsche Umwelthilfe kritisieren dagegen, dass die Regelungen nicht für den Bestand gelten sollen und sprechen von einem Tiefpunkt für die Klimapolitik. „Bis 2028 werden in den meisten Kommunen weiter klimaschädliche Gasheizungen eingebaut. Mit diesem aufgeweichten Heizungsgesetz rücken die Klimaschutzziele der Regierung in weite Ferne“, so Greenpeace-Energieexperte Andree Böhling.
Das Fertighaus wird immer beliebter
Immer mehr Bauherren setzen auf Fertighäuser. Die Zahl ist in den vergangenen zehn Jahren deutlich angestiegen. Das geht aus einer Meldung des Statistischen Bundesamtes hervor.
Demnach kam 2022 fast jedes vierte in Deutschland fertiggestellte Einfamilienhaus aus der Fabrik (22,8 Prozent). Vor zehn Jahren waren es noch bei 15,3 Prozent. Mit rund 17.600 Fertighäusern stieg die Zahl 2022 auch im Vergleich zum Vorjahr um ganze 3,0 Prozent. Das Amt rechnet damit, dass sich der Trend fortsetzt und der Anteil an Fertighäusern in Zukunft noch weiter ansteigt.
Solarenergie boomt – die Nachfrage auf privaten Häusern steigt massiv
Die Nachfrage nach Solaranlagen auf privaten Häusern hat sich deutschlandweit mehr als verdoppelt. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) freut sich über den sprunghaften Anstieg und hat eine Theorie, woran das liegen könnte.
Im ersten Quartal wurden laut BSW 159.000 Fotovoltaikanlagen auf deutschen Privathäusern installiert. Im Vorjahresvergleich bedeutet das einen Anstieg von 146 Prozent. BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig sieht mehrere Gründe für den Solarboom. Zum einen sei der starke Anstieg der Energiepreise im vergangenen Jahr für den Boom verantwortlich. Zum anderen sieht er eine Nachwirkung der Corona-Pandemie. Viele Hausbesitzer hätten währenddessen viel in ihr Heim investiert.