03.05.2024
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Europavergleich: Immo-Trendwende in Deutschland, Frankreich hinkt hinterher
Die Stimmung auf den europäischen Immobilienmärkten hat sich 2024 spürbar gedreht. Während im letzten Quartal 2023 noch in 3 von 7 untersuchten Ländern – darunter auch Deutschland – die Preise rückläufig waren, sinken sie inzwischen nur noch in einem Land.
Im Nachbarland Frankreich ist der mittlere Angebotspreis von Wohneigentum um 0,5 Prozent auf 3.087 Euro pro Quadratmeter gesunken. In Deutschland hat sich hingegen die Trendwende vollzogen: Nach einem Anstieg von 1,6 Prozent beträgt das mittlere Preisniveau hierzulande 2.998 Euro pro Quadratmeter. Das sind Ergebnisse des aktuellen AVIV Housing Market Reports für das 1. Quartal 2024. Darin wird die Entwicklung der Kaufpreise auf den Immobilienmärkten in Deutschland, Frankreich, Belgien, Luxemburg, Italien, Spanien und Portugal analysiert. Dass die Kosten für Wohneigentum in Frankreich weiterhin fallen, liegt unter anderem an der unterschiedlichen Entwicklung der Bauzinsen in der Eurozone. In allen anderen untersuchten Ländern vergünstigten sich die Kreditkonditionen für Immobilienkäufer im 1. Quartal merklich – in Deutschland sind Immobilienfinanzierungen im Mittel um 0,4 Prozentpunkte günstiger geworden. In Frankreich hingegen verteuerte sich das Zinsniveau erneut um 0,1 Prozentpunkte.
Heizungsverkäufe gehen stark zurück – Ausnahme Ölheizungen
Die Energiewende in Deutschland gerät weiter ins Stocken. Der Absatz von neuen Heizungen ging Anfang 2024 deutlich zurück, besonders bei Wärmepumpen. Nur Ölheizungen befinden sich im Aufwind.
Zahlen des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) zeigen: Im 1. Quartal 2024 wurden in Deutschland fast ein Drittel (29 Prozent) weniger Heizungsanlagen verkauft als noch vor einem Jahr. Besonderes bei klimafreundlichen Anlagen ist der Rückgang groß. Der Absatz von Wärmepumpen brach um 52 Prozent ein, von Biomasse-Anlagen sogar um 81 Prozent. Auch 17 Prozent weniger Gasheizungen wurden verkauft. Lediglich Ölheizungen verzeichnen ein Plus: Im Vergleich zum Vorjahr wurden 27 Prozent mehr Anlagen veräußert. Der BDH sieht die Verunsicherung der Verbraucher als Hauptgrund für den Einbruch. Besonders durch die lange und öffentliche Diskussion über den gesetzlichen Rahmen und die Förderung in der Gebäudewärme wurde Vertrauen verspielt.
Lässt Österreich den Sanierungsplan von Signa platzen?
Die Republik Österreich will den gerichtlich bestätigten Sanierungsplan für Signa Development stoppen. Dadurch droht nun doch der Konkurs.
Signa kündigte indes an, ihre Strategie und die damit verbundenen und nötigen Schritte unverändert fortsetzen zu wollen. Diese Woche ist bekannt geworden, dass die österreichische Finanzprokuratur Rechtsmittel gegen den Sanierungsplan von Signa Development eingelegt hat. Die Finanzprokuratur ist dem österreichischen Bundesministerium für Finanzen unterstellt und agiert als Anwältin und Beraterin der Republik. Laut Sanierungsplan sollen die Signa-Bauprojekte und -Immobilien durch eine Treuhand wertmaximierend verwaltet und verkauft werden. Dem stimmten noch im März 98 Prozent der Gläubiger zu. Anfang April schlossen sich auch die Aktionäre an, ehe das Wiener Handelsgericht den Plan Mitte April bestätigte. Nachdem bereits erste Verkäufe getätigt wurden, legte die Finanzprokuratur Rechtsmittel ein. Die Dienstelle hatte bereits im März noch gegen die Treuhandlösung und für einen Konkurs gestimmt. Die für einen längerfristig angelegten Verkauf notwendige Liquidität sei laut Finanzprokuratur nicht vorhanden. Immobilien müssen selbst bei der Treuhandlösung unter Zeitdruck verkauft werden, wodurch ein höherer Erlös als in einem Konkursverfahren nicht garantiert sei. Durch einen Konkurs gäbe es zudem mehr Klarheit bei den Finanzen.
Weiterlesen auf Handelsblatt.com
Der Inhalt befindet sich hinter einer Paywall.
EU-Umfrage zur Leistbarkeit von Wohnraum: Deutsche Städte schneiden mit am schlechtesten ab
In einer Umfrage zur Lebensqualität wollte die Europäische Kommission wissen, wie leicht es ist, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Wenig überraschend: München schneidet im Ranking der 83 Städte sehr schlecht ab. Nur eine Stadt liegt noch darunter.
Unter den 5 Städten mit der geringsten Zustimmungsrate befinden sich 2 deutsche Metropolen. Lediglich 11 Prozent der Befragten aus Hamburg sagten, dass es in der Hansestadt einfach ist, guten und bezahlbaren Wohnraum zu finden. Noch schlechter schneidet München ab: Dort beurteilten nur 10 Prozent die Lage am Wohnungsmarkt als gut – genauso viele wie in Istanbul. Auf Platz 1 des Negativrankings landet Genf. Nur 8 Prozent sind mit der lokalen Wohnungssuche zufrieden. Doch es geht auch anders. Die nördlichste Großstadt der EU, das finnische Oulu, und das dänische Aalborg liegen auf dem geteilten 1. Platz des EU-Rankings. Jeweils 68 Prozent der Befragten fanden es demnach einfach, guten und bezahlbaren Wohnraum zu finden.
Vonovia schließt Megadeal mit Berlin
Vonovia macht ernst: Wie angekündigt hat Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern Wohnungen aus dem eigenen Portfolio verkauft. Mit dem Land Berlin wurde nun ein riesiger Deal geschlossen.
Der Dax-Konzern hat rund 4.500 Wohnungen an das Land Berlin verkauft. Sie liegen allesamt im östlichen Berliner Bezirk Lichtenberg und werden inklusive der Grundstücke von landeseigenen Gesellschaften übernommen. Durch den Verkauf von Wohnungen will das Vonovia-Management Schulden abbauen. Laut Vorstandschef Rolf Buch sollen in diesem Jahr Verkäufe mit einem Volumen von 3 Milliarden Euro getätigt werden. Der Verkauf der hauptsächlich Plattenbauten in Berlin erfolge zum Buchwert und soll einen Erlös in Höhe von 700 Millionen Euro einbringen. Der Deal soll bis zum Jahresende 2024 abgeschlossen sein.