19.10.2021
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Das bedeutet die Ampel-Koalition für Mietendeckel, Share-Deals und Solardachpflicht
Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird die kommende Regierung in Deutschland aus SPD, Grünen und FDP bestehen. In den nun anstehenden Koalitionsverhandlungen werden auch wohnungspolitische Fragen Thema sein. Bauoffensive, Mietendeckel, Share-Deals-Verbot und Solardachpflicht – womit muss die Immobilienbranche rechnen?
Wohnungsnot und steigende Preise sollen demnach wohl vor allem über verstärkten Neubau angegangen werden. Digitalisierung, Entbürokratisierung und Standardisierung sollen zudem die Kosten beim Bau drücken, damit sowohl der Kauf als auch die Vermietung günstiger möglich sind. Ein starrer Mietendeckel ist demnach nicht vorgesehen, wohl aber das Verbot von Share-Deals. Eine Solardachpflicht wird wahrscheinlich nur für gewerbliche Neubauten kommen. Für private Bauherren solle die Installation von Photovoltaik zwar reizvoller werden, aber nicht verpflichtend.
Berlin: Neue Regierung will Enteignung von Expertenkommission prüfen lassen
Nach erfolgreichen Sondierungen wird Berlin wohl weiterhin von einer Koalition aus SPD, Grünen und Linken regiert. Die Parteien haben sich auf Leitlinien für die anstehenden Koalitionsgespräche geeinigt. Diese beinhalten auch Pläne, um die Probleme des angespannten Wohnungsmarktes in der Hauptstadt anzugehen.
20.000 neue Wohnungen sollen in Berlin künftig jedes Jahr entstehen. Zum Volksentscheid über die Enteignung großer Wohnkonzerne soll eine Expertenkommission berufen werden, die die rechtlichen Rahmenbedingungen und Möglichkeiten prüfen soll. Die Initiatoren des Volksentscheids kritisierten dies als „durchschaubare Verzögerungstaktik“.
Strom: Netznutzungsentgelte werden erhöht
Nicht nur Gas und Öl werden teurer, auch für Strom werden Verbraucher in Deutschland tiefer in die Tasche greifen müssen – und steigende Nebenkosten treffen Mieter wie Eigentümer gleichermaßen. Die sogenannten Netznutzungsentgelte für Strom erreichen im kommenden Jahr ein Rekordniveau.
Diese Netzgebühren werden von den Regulierungsbehörden lokal berechnet und machen im Mittel rund ein Viertel des Preises aus, den der Endkunde für die Kilowattstunde bezahlen muss. Im bundesweiten Durchschnitt werden die Netznutzungsentgelte um rund 3,7 Prozent steigen. Mancherorts sind aber Zuwächse von bis zu 13 Prozent möglich.
Nach Hochwasser: Preisschock für Immobilienversicherungen?
Die Flutkatastrophe im Juli könnte für alle Immobilienbesitzer und Mieter in Deutschland noch lange weitere Kosten mit sich bringen. Auf rund 33 Milliarden Euro wird die Summe geschätzt, die Versicherungen für die Schäden ausgeben müssen. Bei vielen Policen für beispielsweise Gebäudeversicherungen werden daher wohl nun die Preise steigen.
Die Versicherungen sind zwar ihrerseits bei Rückversicherern abgesichert. Angesichts der hohen Schadenssumme müssen diese aber wohl ihre Prämien erhöhen. Die Versicherungen geben dies dann zumeist an den Endverbraucher weiter.
Amsterdam sagt Airbnb den Kampf an
Die dauerhafte Umwidmung von Wohnraum für Touristen gilt als ein Grund für die angespannte Wohnungssituation in vielen Großstädten. Besonders in populären Metropolen werde dafür viel Wohnraum dem regulären Mietmarkt entzogen, so der Vorwurf. Amsterdam geht nun mit einem neuen Gesetz gegen Airbnb-Unterkünfte vor – mit dramatischen Folgen für das Angebot.
Von vormals über 16.000 Anzeigen in Amsterdam sind auf dem Portal für Kurzzeitvermietungen nur noch rund 2.900 geblieben. Hintergrund ist, dass die niederländische Stadt per Gesetz für alle Anbieter eine Registrierungspflicht eingeführt hat. Nur wer eine behördliche Genehmigungsnummer vorweisen kann, darf auf der Plattform noch Übernachtungsmöglichkeiten anbieten.