MARKET BRIEFING
Immobilienmarkt in der Findungsphase
Der immowelt Preiskompass zeigt: Die Angebotspreise von Wohneigentum sind noch Schwankungen unterlegen, aber haben sich stabilisiert.
4 Min. Lesedauer
MARKET BRIEFING
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Immobilienprofis können vorsichtig aufatmen. Der Immobilienmarkt in Deutschland wird nach der Zinskrise wieder zunehmend stabiler. Die Phase der spürbar sinkenden Angebotspreise auf breiter Front ist beendet. Im Durchschnitt stiegen die Preise für Bestandswohnungen in den Monaten Juli bis September um 0,8 Prozent auf 3.128 Euro pro Quadratmeter. Vor allem in Großstädten im Ruhrgebiet wie Dortmund (+3,7 Prozent), Duisburg (+1,6 Prozent) und Essen (+1,3 Prozent) waren deutliche Anstiege zu beobachten. Von den 15 untersuchten Städten verzeichneten 11 einen Preisanstieg im 3. Quartal. Dennoch bleibt der Markt in einer Findungsphase, der derzeit durch ein Auf und Ab bei den Preisen gekennzeichnet ist. In den Metropolen wie München und Köln kam es nach Anstiegen im Frühjahr wieder zu kleinen Preiskorrekturen.
Das zeigt der immowelt Preiskompass für das 3. Quartal 2024. Darin wurde analysiert, wie sich die Angebotspreise von Bestandswohnungen in Deutschland insgesamt sowie den 15 größten deutschen Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern verändert haben.
Die Trendwende am Immobilienmarkt äußert sich derzeit durch ein Auf und Ab bei den Preisen. In den Metropolen wie München und Köln gab es nach Anstiegen im 1. Halbjahr nun wieder Preiskorrekturen. In München sanken die Preise minimal um 0,1 Prozent auf 8.190 Euro pro Quadratmeter, während Köln einen Rückgang von 0,8 Prozent auf 5.977 Euro verzeichnete. Berlin blieb stabil mit 4.859 Euro pro Quadratmeter. Nur Hamburg sticht mit einem weiteren Anstieg um 2,2 Prozent hervor und verzeichnet bereits das 3. Quartal in Folge steigende Preise.
Das Ruhrgebiet erlebte die deutlichsten Schwankungen: Nach Rückgängen im Vorquartal stiegen die Preise in Dortmund und den umliegenden Städten wieder an. Dies spiegelt sich auch in anderen Städten wider, wie Dresden, Nürnberg, Stuttgart und Düsseldorf, wo die Preise um mehr als 2 Prozent zulegten. In Dresden stiegen die Preise auf 2.623 Euro (+3,3 Prozent), in Stuttgart auf 4.681 Euro (+2,4 Prozent) und in Düsseldorf auf 4.296 Euro (+2,3 Prozent). Leipzig bleibt mit einem Rückgang von 4,3 Prozent eine Ausnahme, wo die Preise auf 2.283 Euro fielen, was die Stadt zur zweitgünstigsten unter den untersuchten Großstädten macht.
Insgesamt zeigt sich, dass der Immobilienmarkt zwar von den verbesserten Finanzierungskonditionen profitiert. Der Rückgang der Bauzinsen hat die massiven Preisanpassungen der letzten 2 Jahre beendet. Trotzdem ist der Markt noch nicht vollständig in einer Phase des anhaltenden Wachstums angekommen. Die Angebotspreise befinden sich noch in der Findungsphase, was die Schwankungen der letzten Quartale untermauern. Die Preisrückgänge für Wohneigentum können das derzeitige Zinsniveau nicht aufwiegen. Verkäufer und Immobilienprofis müssen daher weiter damit rechnen, dass die Preisniveaus der Niedrigzinsphase nicht erreicht werden. Kaufinteressenten werden vor allem bei Objekten mit schlechter Energiebilanz einen Verhandlungsspielraum nutzen.
Trotzdem können Makler optimistischer in die Zukunft blicken, denn der Preisverfall von Wohneigentum ist gestoppt und die Stimmung auf dem Markt klart auf. Nach einer starken Verunsicherung infolge des Zinsschocks und der Debatten um das Gebäudeenergiegesetz kehrt die Kauflaune langsam zurück.
Header Bildrechte: Foto von Wesley Armstrong auf Unsplash
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