15.03.2022
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Krieg in der Ukraine: Große Auswirkungen auf den Immobilienmarkt?
Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen gegen Russland sind an der Zapfsäule oder im Supermarkt bereits deutlich spürbar. Wie stark wird es den Immobilienmarkt treffen?
„Der Krieg in der Ukraine beeinflusst den Immobiliensektor gleich auf mehreren Ebenen“, sagt Ulrich Höller, Geschäftsführender Gesellschafter der ABG Real Estate Group. Höller geht davon aus, dass die Baupreise stärker als erwartet steigen werden, da sich unter anderem der Rohstoffmangel verstärken werde. „Abzuwarten bleibt, ob Deutschland weiterhin als sicherer Hafen für Investoren gelten oder ob der britische Markt stärker in den Fokus rücken wird“, sagt Höller. Auf jeden Fall im Fokus sei die große Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Das werde die Anforderungen an energieeffiziente Gebäude nochmals deutlich steigern, ist sich Höller sicher.
Studie: Weniger Gas aus Russland? Möglich!
Die Abhängigkeit von russischem Gas drastisch reduzieren? Laut einer Studie geht das und würde Millionen Haushalte in der EU und Großbritannien erheblich entlasten.
Der Haken: Es kostet Zeit und Geld. Denn nur, wenn Millionen Häuser und Wohnungen modernisiert werden, könnten bis 2030 die russischen Gasimporte um 25 Prozent reduziert werden. Das ist das Ergebnis einer Studie von Cambridge Econometrics, die dann mit 15 Milliarden Euro weniger Gaskosten für private Haushalte in der EU und Großbritannien rechnet. Andreas Graf, Projektleiter Europäische Energiepolitik bei der Denkfabrik Agora Energiewende, appelliert deshalb: „Die wirtschaftlichen Argumente für das Zusammenspiel von Effizienz, Wärmepumpen und Fernwärme sind jetzt so deutlich wie nie. Europa muss jetzt schnell und entschlossen handeln, um Energiesicherheit, soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz zu verbinden.“
Baumängel: Schnell behoben oder teuer?
Baumängel sind nichts Außergewöhnliches – 75 Prozent aller neuen Ein- und Zweifamilienhäuser sind in den ersten fünf Jahren davon betroffen. Doch was kommt häufiger vor, der kleine Schönheitsfehler oder die kostspielige Reparatur?
Bei 25 Prozent der Mängel werden 10.000 Euro und mehr fällig, während in 20 Prozent der Fälle schon weniger als 500 Euro für die Beseitigung ausreichen. Das hat eine Studie durch das Institut für Bauforschung im Auftrag des Bauherren-Schutzbundes ergeben. Die häufigsten Mängel befinden sich demnach an der Konstruktion (40 Prozent), der technischen Ausrüstung (38 Prozent) und der Fassade (28 Prozent).
Sonderbaurecht für Flüchtlingsunterkünfte?
Immer mehr Menschen aus der Ukraine kommen auf der Flucht vor dem Krieg nach Deutschland. Damit schnell entsprechende Unterkünfte gebaut werden können, fordert der Bundesrat die Wiederbelebung einer Sonderregel von 2014.
Diese würde den Bau von Flüchtlingsunterkünften aus baurechtlicher Sicht deutlich erleichtern. Ein entsprechender Beschluss der Länder liegt der Bundesregierung seit dem 11. März vor.
London: Oligarchen-Immobilien für Kriegsflüchtlinge?
Ganz Europa sucht Unterkünfte für Flüchtlinge aus der Ukraine. Londons Bürgermeister Sadiq Khan bringt jetzt ganz spezielle Wohnungen ins Spiel.
Es handelt sich um die Immobilien russischer Oligarchen, von denen ein Großteil leerstehe, da sie nur zur Geldwäsche gekauft worden seien. „Ich finde, die Regierung sollte sie beschlagnahmen, und bevor sie verkauft werden, sollten sie dazu verwendet werden, Ukrainer unterzubringen“, erklärt Khan seinen Plan.