22.02.2022
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Immobilienpreise bis zu 40 Prozent zu hoch: Rückt die Blase näher?
Die Kaufpreise für Immobilien stiegen 2021 noch schneller als in den Jahren zuvor. Laut Schätzungen der Bundesbank lagen sie bis zu 40 Prozent über dem zu erwartenden Preis. Weder Mieten noch Einkommen stiegen ähnlich stark. Die Bundesbank sieht darin deutliche Anzeichen einer Immobilienblase.
Auch der Europäische Ausschuss für Systemrisiken (ESRB) und der deutsche Spitzenverband der Immobilienwirtschaft ZIA sehen die Entwicklung als bedrohlich an. Der ESRB fordert konkrete Maßnahmen zur Eindämmung des Preisschubs auf dem deutschen Immobilienmarkt. Die Immobilienbranche nennt den Preisanstieg im Hinblick auf Lieferengpässe bei Baumaterialien und einer hohen Nachfrage allerdings erklärbar – und schätzt die Gefahr einer Blase daher als gering ein.
353,2 Mrd. Euro: Höchster Zuwachs des Immobilienumsatzes seit fünf Jahren
2021 wurden in Deutschland 353,2 Mrd. Euro in Immobilien umgesetzt. Das errechnete der Maklerverband IVD auf Basis des Grunderwerbsteueraufkommens. Mit 13,7 Prozent mehr Umsatz als 2020 stieg der Wert somit so stark wie seit fünf Jahren nicht mehr. Die tatsächlichen Zahlen dürften sogar noch um einiges höher liegen.
Von 2019 auf 2020 lag die Wachstumsrate lediglich bei 2,4 Prozent. Unter den Städten hatte Berlin mit +26,4 Prozent den höchsten Anstieg zu verzeichnen. Die umsatzstärksten Länder 2021 waren Bayern (72 Mrd. Euro, +12%) und Nordrhein-Westfalen (63,2 Mrd. Euro, +12,2%). Tatsächlich dürfte das Handelsvolumen noch um einiges höher liegen: Umgehen professionelle Investoren die Zahlung der Grunderwerbsteuer, tauchen diese Zahlen nicht in der IVD-Statistik auf.
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Neue KfW-Förderanträge sind ab heute wieder möglich
Ab heute können wieder neue Anträge auf KfW-Zuschüsse für energieeffizientes Sanieren eingereicht werden. Das Bundeswirtschaftsministerium teilte am Montag mit, dass die Förderbedingungen für Sanierungsmaßnahmen nun doch unverändert bleiben.
Im Januar hatte Minister Robert Habeck die Zuschüsse kurz vor Ende der Antragsfrist vorzeitig gestoppt. Nach scharfer Kritik folgte nun das Kommando zurück. Altanträge, die bis zum vorläufigen Antragsstopp am 23. Januar eingegangen waren, würden bereits jetzt wieder bearbeitet, ließ das Ministerium verlauten.
Stimmung am Immobilienmarkt gedrückt: BF.Quartalsbarometer fällt in negativen Bereich
Die Stimmung unter den Immobilienfinanzierern hat sich im ersten Quartal 2022 leicht verschlechtert. Zu diesem Ergebnis kommt das BF.Quartalsbarometer, das Bulwiengesa im Auftrag der BF.direkt AG vierteljährlich erstellt und welches nun -1,45 zeigt. Einen absoluten Tiefpunkt bedeutet das allerdings nicht.
Zum Höhepunkt der Pandemie betrug der Wert im ersten Quartal 2021 4,86 Zähler im negativen Bereich, im zweiten Quartal 2020 gar -15,24. Insgesamt bewerten die Experten den Markt daher aktuell noch als ausgeglichen. An die Euphorie aus dem letzten Sommer konnte die Branche jedoch nicht anknüpfen. Hauptgrund für das negative Ergebnis sind restriktivere Finanzierungsbedingungen, die knapp ein Viertel (23,1 Prozent) der befragten Finanzierer wahrnehmen.
Bis zu 77 Prozent teurer: Preise für Baustoffe steigen so stark wie nie
Noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen 1949 sind die Preise für Baupreise so stark gestiegen wie im vergangenen Jahr. Steigerungen bis zu 77 Prozent sorgen im Bau für einen doppelt so schnellen Preisanstieg wie die allgemeine Inflation. Eine Besserung ist auch 2022 nicht in Sicht.
Mit Abstand am stärksten stiegen laut dem Statistischen Bundesamt die Preise für Holz. Große Holzbalken kosten 77,3 Prozent mehr als im Vorjahr, Dachlatten 65,1 Prozent und Bauholz 61,4 Prozent. Aber auch andere Baumaterialien sind deutlich teurer geworden. Betonstahl kostete 2021 53 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Auch bei unverarbeiteten Rohstoffen stiegen die Preise deutlich, wie beispielsweise beim Kupfer (+27 Prozent). Auch Bitumen (+36 Prozent) und Epoxidharz (+29 Prozent) wurden deutlich teurer. Die hohen Preise sorgen dafür, dass ein Neubau 2021 im Schnitt 9,1 Prozent teurer war als 2020. Das ist eine fast doppelt so große Preissteigerung, wie die allgemeine Inflationsrate. Aufgrund gleichbleibend hoher Nachfrage, steigender Transportkosten und der geplanten Mindestlohnerhöhung wird Bauen auch 2022 weiter teurer werden.