08.09.2021
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Vermögensaufbau immer schwieriger: Lockere Geldpolitik spaltet die Gesellschaft
Mieterhaushalte mit niedrigen Einkommen und kaum Rücklagen können aufgrund der aktuellen Niedrigzinsphase nur schwer Vermögen aufbauen; Immobilieneigentümer gehören indes zu den Gewinnern. Das besagt eine Studie über die lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Risikoarme Anlageformen wie Sparbücher oder Lebensversicherungen werfen seitdem kaum Renditen ab. Zudem ist auch der Immobilienkauf immer schwieriger zu realisieren.
Denn Haushalte, die zum jetzigen Zeitpunkt eine Immobilie erwerben möchten, bekommen zwar bessere Finanzierungskonditionen also noch vor einiger Zeit. Dafür sind die Preise so stark gestiegen, dass die Belastung dennoch deutlich höher ist. Auf der anderen Seite zählen Haushalte, die bereits Immobilien gekauft haben, zu den Profiteuren der Geldpolitik der EZB.
Berliner Senat stößt bundesweiten Mietendeckel an
Der Berliner Senat unternimmt einen neuen Anlauf, um den Mietendeckel zu ermöglichen. Mit einer Bundesratsinitiative will die rot-rot-grüne Regierung erreichen, dass die Länder in Zukunft vom Bundesrecht abweichende Mietregulierungen vornehmen dürfen. Das wurde am Dienstag im Senat beschlossen.
Ziel der Berliner Initiative im Bundesrat ist es, im Bundesrecht eine Länderöffnungsklausel zu schaffen. Dadurch können die Länder auf angespannten Wohnungsmärkten von den auf Bundesebene geltenden mietpreisrechtlichen Regelungen des Bürgerlichen Gesetzbuches abweichen und einen Mietendeckel einführen.
Vorjahresvergleich: Mieten in Sachsen steigen weiter
Die Mieten in Sachsen werden im teuer, wie eine aktuelle immowelt Analyse zeigt. Demnach sind in 12 von 13 Stadt- und Landkreisen des Freistaats die Preise innerhalb eines Jahres gestiegen. Aktuell müssen Mieter beim Wohnungswechsel im Median zwischen 2 und 6 Prozent mehr bezahlen als noch im 1. Halbjahr 2020. Am teuersten ist Wohnen in Leipzig und Dresden.
In der Landeshauptstadt verteuerten sich die Angebotsmieten um 3 Prozent auf im Mittel 7,90 Euro pro Quadratmeter. Leipzig ist nach einem Plus von ebenfalls 3 Prozent etwas günstiger. Dort kostet der Quadratmeter aktuell 7,20 Euro. Am günstigsten wohnen Mieter im Vogtlandkreis und im Kreis Görlitz, wo Wohnungen noch unter fünf Euro pro Quadratmeter angeboten werden.
Gemeinnütziges Bauen als Wahlversprechen: Blick nach Österreich
SPD, Grüne und Linke fordern in ihren Parteiprorammen die Wiedereinführung des sogenannten gemeinnützigen Wohnungsbaus. In Österreich wird dieser seit Jahrzehnten erfolgreich umgesetzt. Wo die Unterschiede zum sozialen Wohnungsbau sind, und welche Mieten gezahlt werden, erklärt Bernd Rießland, Verbandsobmann des Österreichischen Verbandes gemeinnütziger Bauvereinigungen, im Interview mit dem MDR.
Beim gemeinnützigen Wohnungsbau müssen die Wohnungsunternehmen kostendeckend arbeiten. Vereinfacht gesagt, orientieren sich die Mieten an den Ausgaben des Unternehmens. Zudem dürfen nur begrenzt Gewinne gemacht werden, diese dann auch wieder reinvestiert werden müssen. Dafür müssen die Unternehmen keine Körperschaftsteuer zahlen. Unterm Strich liegen somit die Neubaumieten bei 7 Euro pro Quadratmeter und damit rund 30 Prozent unter dem Niveau auf dem freien Markt.
Immer weniger Ölheizungen: geringerer CO₂-Austoß in Privathaushalten
Privathaushalte stoßen deutlich weniger Kohlendioxid (CO₂) aus als noch vor rund 20 Jahren. Laut Statistischem Bundesamt sanken die Emissionen seit 2000 um 14 Prozent. Ein Grund dafür ist die sinkende Zahl von Ölheizungen in Deutschland.
Das Heizöl wurde häufig durch Gas und Fernwärme ersetzt. Auch der gestiegene Anteil von erneuerbaren Energieträgern an der Stromproduktion wirkte sich positiv auf die Emissionen aus. Der Großteil (68 Prozent) des CO₂-Ausstoßes ist im Übrigen auf das Heizen der Wohnräume zurückzuführen.