05.08.2021
Ihr News-Update für die erfolgreiche
5-Jahresvergleich: Dickes Mietplus in Großstädten
Plus 42 Prozent in Berlin, noch einmal 24 Prozent mehr im teuren München – die Mieten sind seit 2016 rasant nach oben geschnellt. Zu diesem Ergebnis kommt immowelt in der Studie 80 Großstädte im 5-Jahresvergleich. Verteuert haben sich die Mieten in allen untersuchten Städten – in 34 davon sind die Mieten um mindestens 20 Prozent gegenüber 2016 gestiegen. Neben Berlin, wo der Quadratmeter 2021 12,80 Euro kostet, und München (19,20 Euro pro Quadratmeter) gilt das auch für Stuttgart (+ 27 Prozent auf 13,80 Euro) und vor allem für kleinere Großstädte wie Heilbronn (+38 Prozent auf 11 Euro), Hildesheim (+33 Prozent auf 7,60 Euro) und Offenbach (+30 Prozent auf 11,40 Euro). Zur Einordnung: Die Inflation betrug im gleichen Zeitraum 8 Prozent.
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Nach Mietzahlung: 2 Millionen Menschen von Armut bedroht
Rund 13 Prozent aller Miethaushalte in Deutschland bleibt nach Abzug von Miete und Nebenkosten weniger als das Existenzminimum. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie der Berliner Humboldt-Universität. Unter den 2,1 Millionen betroffenen Menschen ist eine Bevölkerungsgruppe auffallend häufig vertreten. Demnach hat jedes vierte alleinerziehende Elternteil nach Zahlung der Mietkosten weniger Geld zur Verfügung als das für 2021 geltende jährliche Existenzminimum in Höhe von 9.744 Euro. Gleichzeitig verstärken die hohen Mietkosten in den Großstädten die wirtschaftliche Ungleichheit in Deutschland: Während Miethaushalte der höchsten Einkommensklasse vor Zahlung der Warmmiete 4,4-mal so viel Netto zur Verfügung haben wie die Mieter der niedrigsten Einkommensklasse, steigt der Faktor nach der Mietzahlung auf das 6,7-Fache.
Neue Wohnungen: Es tut sich was
Es gibt zu wenig Wohnungen in deutschen Großstädten– eine der Hauptursachen für die zuletzt stark gestiegenen Immobilienpreise und Mieten. In Frankfurt am Main beispielsweise ist das besser geworden: Dort konnte der Wohnungsbestand von 2016 auf 2020 um 6,2 Prozent vergrößert werden. Auch in Berlin hat sich in diesem Zeitraum etwas getan – in der Hauptstadt gibt es 3,5 Prozent mehr Wohnungen. Damit die Wohnungen auch wieder bezahlbar werden, will Berlin viel Geld in die Hand nehmen. Und zwar rund 2 Milliarden Euro. Dieser Betrag würde fällig werden, wenn der Berliner Senat wie geplant 20.000 Wohnungen von Vonovia und Deutsche Wohnen abkauft. Der Deal ist Teil der geplanten Fusion der beiden Wohnungskonzerne.
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Urteil: Mieter müssen Mängel melden
Das Landgericht Hanau hat entschieden, dass Mieter Mängel in der Wohnung beim Vermieter anzeigen müssen. Denn nur so hätte er die Möglichkeit, diese Mängel auch zu beseitigen – andernfalls könnten Folgekosten nicht automatisch dem Vermieter angelastet werden. Im konkreten Fall ging es um einen defekten Spülkasten, der einen deutlich erhöhten Wasserverbrauch verursacht hat. Der Vermieter hatte diesen Mehrverbrauch über die Nebenkostenabrechnung auf den Mieter umgelegt. Dieser weigerte sich zu zahlen und gab an, er hätte von dem Defekt nichts mitbekommen. Das konnte sich das Landgericht Hanau nicht vorstellen und gab dem Vermieter recht.
Zukunft der Innenstadt: Innovatoren sind gefragt
Vermieter, Kommunen und Forscher machen sich Sorgen um die Zukunft der Innenstädte: Im Zuge der Corona-Pandemie hat sich der Trend hin zum Onlinehandel und gegen die klassische Einkaufszone noch einmal verstärkt. Wie man diesen Trend umkehren könnte, zeigt eine Studie im Auftrag der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit – hybride Einzelhandelsangebote und Pop-up-Straßenlokale sind Lösungsansätze. „Die Zukunft der Innenstädte wird mehr denn je von Innovatoren bestimmt, die Neues wagen, Bestehendes weiterdenken und dieses geschickt mit lokalen Gegebenheiten verknüpfen. Daher ist es von Relevanz, in Kommunen Innovation zu ermöglichen und zu fördern“, heißt es in der Studie, die Faz.net vorab vorliegt.