BRANCHENWISSEN
Prognose: Mieten in Städten wachsen auch 2021
Bremst die Corona-Pandemie den Anstieg der Mieten in deutschen Großstädten? In fast allen Städten mit mehr als 500.000 Einwohner steigen auch 2021 die Angebotsmieten.
7 Min. Lesedauer
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Im Neubau wie im Bestand steigen bis Ende 2021 die Angebotsmieten in neun der 14 deutschen Großstädte mit mehr als 500.000 Einwohnern. Nach einer Prognose von immowelt spreizt sich dabei in sieben Städten die Schere zwischen der inserierten Neubaumiete und der für Bestandswohnungen. In 6 der 14 betrachteten Städte schließt sich die Schere. In Berlin beispielsweise dürfte nach dem Ende des Mietendeckels der Bestand stark teurer werden und sich den Angebotspreisen in Neubauten wieder annähern.
Die staatlichen Hilfen für Unternehmen, die Kurzarbeiterregelung und der erleichterte Zugang zu Wohngeld – etwa auch für Selbständige – hat in Deutschland bis dato großflächige Mietausfälle im Wohnungssegment weitestgehend verhindert. Die Corona-Pandemie und ihre Folgen hatte daher bisher nur geringe Einflüsse auf den Mietmarkt. Auf ein Stagnieren der Angebotsmieten oder gar eine Trendumkehr nach Jahren des rapiden Wachstums deutet derzeit wenig hin. Die Mieten in den deutschen Großstädten über 500.000 Einwohner steigen bis Ende 2021 weiter, prognostiziert immowelt.
Im Detail werden jedoch erhebliche Abweichungen sichtbar: In Regionen, die stärker von den wirtschaftlichen Konsequenzen der Pandemie betroffen sind, steigt die Nachfrage nach günstigen Mietwohnungen im Bestand – und verschärft in diesem Segment nochmals den Wettbewerb. Daher steigen bei Bestandswohnungen die Preise auch nahezu überall kräftiger als im hochpreisigen Neubausegment.
Die Pole der Mietentwicklung im Neubausegment bilden Stuttgart und Dortmund. Während in der Schwabenmetropole für Neubauwohnungen 2021 eine Steigerung der Angebotsmieten um 7 Prozent auf 16,30 Euro pro Quadratmeter erwartet wird, steht für Dortmund ein Minus von Prozent auf 8,10 Euro pro Quadratmeter in Aussicht.
Deutliche Zuwächse um 5 Prozent werden auch für Dresden (auf 9,90 Euro pro Quadratmeter) und Leipzig (auf 8,80 Euro pro Quadratmeter) erwartet. Auch Hannover soll um 4 Prozent auf 11,70 Euro pro Quadratmeter zulegen, so die immowelt Prognose.
Kein Mietwachstum wird für Bremen sowie Essen prognostiziert. Im demografisch stagnierenden Stadtstaat an der Weser soll die Neubaumiete leicht auf 9,60 Euro pro Quadratmeter sinken (-1 Prozent), in der Ruhrmetropole bei 8,80 Euro pro Quadratmeter bleiben.
München bleibt auch 2021 mit einer um 3 Prozent auf 20,10 Euro pro Quadratmeter steigenden Neubaumiete deutschlandweit vorn – vor Stuttgart und Frankfurt (plus 3 Prozent auf 15,40 Euro pro Quadratmeter). Mit Neubaumieten im unter der Marke von 10 Euro bleiben Dortmund, Essen, Leipzig, Bremen und Dresden die günstigsten Standorte für Mieter.
Auch bei Neuvermietungen im Bestand erwartet immowelt für Stuttgart mit 6 Prozent auf 12,10 Euro pro Quadratmeter den stärksten Schub, gefolgt von Leipzig mit 5 Prozent auf 6,80 Euro pro Quadratmeter sowie mit je 4 Prozent Wachstum Düsseldorf (auf 11,10 Euro pro Quadratmeter), Köln (ebenfalls auf 11,10 Euro pro Quadratmeter) sowie Nürnberg (auf 9,80 Euro pro Quadratmeter).
Auch bei Neuvermietungen im Bestand erwartet immowelt für Stuttgart mit 6 Prozent auf 12,10 Euro pro Quadratmeter den stärksten Schub, gefolgt von Leipzig mit 5 Prozent auf 6,80 Euro pro Quadratmeter sowie mit je 4 Prozent Wachstum Düsseldorf (auf 11,10 Euro pro Quadratmeter), Köln (ebenfalls auf 11,10 Euro pro Quadratmeter) sowie Nürnberg (auf 9,80 Euro pro Quadratmeter).
Kein Mietwachstum bei Neuvermietungen im Bestand wird für Dortmund (konstant 6,80 Euro pro Quadratmeter) und Hamburg (-1 Prozent auf 10,60 Euro pro Quadratmeter) vorhergesagt. Die Hanse- und Hafenstadt profitiert dabei von einer gewissen Marktsättigung durch die 75.000 seit 2011 fertiggestellten Wohneinheiten, davon ein Viertel öffentlich gefördert.
Weitere Informationen zur prognostizierten Entwicklung der Mietepreise bis Ende 2021 unter presse.immowelt.de
Photocredit Header: Foto von lechatnoir