25.01.2024
Ihr News-Update für die erfolgreiche
EU beschließt 10.000 Euro-Bargeldobergrenze – deutsche Politik gespalten
Der Beschluss der Europäischen Union über die Obergrenze von 10.000 Euro für Barzahlungen zur Bekämpfung von Geldwäsche hat in Deutschland zu hitzigen Diskussionen zwischen den Parteien geführt. Bisher hatte die Bundesrepublik keine Obergrenze. Käufer waren lediglich dazu verpflichtet, sich auszuweisen, wenn sie Beträge von mehr als 10.000 Euro in bar bezahlen wollten.
Markus Ferber, Europaabgeordneter der CSU, lehnte von Anfang an die Einführung der 10.000 Euro-Bargeldobergrenze ab und betrachtete sie als überflüssig. Er wirft der Bundesregierung vor, in dieser Angelegenheit klein bei gegeben zu haben, und kritisiert die Ampel-Koalition für das Mittragen der Obergrenze. Das Bundesfinanzministerium unter der Leitung von Christian Lindner äußerte ebenfalls Bedenken und betonte die Wichtigkeit, Bargeld als Alternative zum digitalen Zahlungsverkehr zu bewahren.
Die Grünen hingegen forderten bereits nach dem Cum-Ex-Steuerskandal schärfere Regeln für Bargeldzahlungen. Bruno Hönel, Bundestagsabgeordneter der Grünen, betonte, dass nur die Einführung einer Bargeldobergrenze ein Ende des als Geldwäscheparadies bezeichneten Deutschlands ermöglichen könne. Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) schlug vor, eine solche Obergrenze einzuführen, um gegen organisierte Kriminalität vorzugehen.
Nach dem Beschluss dürfen also deutschland- und europaweit nur noch maximal 10.000 Euro in bar bezahlt werden – ausgenommen davon sind Verkäufe von privat an privat. Eine formale Bestätigung des EU-Beschlusses steht noch aus.
Neubauanteil geht in 15 von 16 Bundesländern zurück
In Deutschland fehlen mehr als eine Million Wohnungen. Die Aussichten auf Besserung sind düster. Laut einer aktuellen Statistik von Von Poll Immobilien ist die Zahl der angebotenen Neubauten zwischen 2021 und 2023 in 15 von 16 Bundesländern signifikant zurückgegangen. Im Jahr 2023 lag der Neubauanteil in Deutschland insgesamt bei 18,4 Prozent.
Insbesondere Thüringen verzeichnete einen Rückgang von 15,3 Prozent, gefolgt von Sachsen-Anhalt mit -13,9 Prozent, Sachsen mit -12,3 Prozent und Schleswig-Holstein mit -10,7 Prozent. Lediglich in Mecklenburg-Vorpommern gab es einen geringen Anstieg von 0,4 Prozent im Neubauanteil.
Bremen bildet mit einem Neubauanteil von 8,3 Prozent – und damit als einziges Bundesland unterhalb der 10-Prozent-Marke – das Schlusslicht. Hingegen führen Sachsen (24,1 %), Thüringen (22,9 %) und Rheinland-Pfalz (21,9 %) das Ranking an.
Damit sich die Neubauquote in Deutschland wieder verbessert, müssten bürokratische Prozesse und komplexe Bauvorschriften möglichst vereinfacht werden. Auch die steigenden Kosten für Baumaterialien und der Mangel an Fachkräften sei für die sinkenden Neubau-Angebote verantwortlich, so Daniel Ritter, geschäftsführender Gesellschafter von Von Poll.
Käufer und Mieter feiern Green-Buildings, wären da nicht die hohen Kosten
In Deutschland hat die Nachfrage von Investoren und Nutzern nach nachhaltigen Gebäuden in den letzten zwölf Monaten signifikant zugenommen, wie aus einer Immobilienexperten-Befragung für den aktuellen RICS Sustainability Report hervorgeht. Der Haken bei Green-Buildings sind allerdings die hohen Kosten, die potenzielle Käufer letztlich abschrecken.
Im Investment-Bereich zeigt der RICS Sustainability Report 2023 einen Nachfrageanstieg von 84,5 Prozent in Deutschland .
Fast 60 Prozent der Befragten gaben an, dass sich Käufer hauptsächlich aufgrund der hohen Anschaffungskosten gegen den Kauf eines grünen Gebäudes entscheiden. Mangelndes Wissen oder Bewusstsein und die fehlende Expertise der Anleger bezüglich grüner Immobilien nannten knapp ein Drittel der Befragten im RICS-Report als Hürde. Das Fehlen gemeinsamer Standards und Definitionen für umweltfreundliche Gebäude wird ebenfalls als problematisch betrachtet.
Käufer und Mieter schätzen insbesondere die Energieeffizienz und die Reduzierung des Energie- sowie fossilen Brennstoffverbrauchs als Merkmale von grünen Gebäuden, wie aus Sicht der Experten deutlich wird. Darüber hinaus betrachten etwa 30 Prozent der weltweit befragten Teilnehmer eine Green-Building-Zertifizierung als entscheidend, um in nachhaltige Immobilien investieren zu wollen.
Was tun mit verwahrlosten Bruchbuden in Mitteldeutschland?
Eine Stichprobe hat ergeben, dass in den zehn größten Städten Mitteldeutschlands tausende Häuser teils seit der Wende leer stehen und inzwischen stark heruntergekommen sind. Im Osten sei dieses Problem besonders gravierend. Die Eigentümer dieser Immobilien sind oft nicht mehr auffindbar und die Kosten für Kauf und Abriss im Wert von mehreren Hunderttausend Euro bleiben an der Stadt hängen.
Vor 20 Jahren existierte in Leipzig das sogenannte Wächterhäuser-Konzept. Bewohner haben sich selbst um die Sanierung des Gebäudes gekümmert und mussten im Gegenzug keine Miete zahlen. Heutzutage sei dieses Modell aber unbrauchbar und rund 300 einstige Wächterhäuser stehen leer. Der Verkauf lohnt sich nicht mehr, da sie zu baufällig und nicht mehr bewohnbar sind. Sie abzureißen und neu zu bauen, erfordert einen mobilen Markt, den es in kleineren Städten wie Hainichen nicht gibt. Die Kommunen sind ratlos.
Nürnberg schreibt beim Bürovermietungsumsatz schwarze Zahlen
In Nürnberg erzielte der Bürovermietungsumsatz im Jahr 2023 einen unerwarteten Anstieg, während andere Großstädte wie München, Stuttgart und Hannover rückläufige Zahlen verzeichneten.
Dabei stieg die Spitzenmiete um 2,4 Prozent auf 17,30 Euro pro Quadratmeter, die Durchschnittsmiete hingegen sank auf 11,40 Euro.
Trotz allem lag der Flächenumsatz mit 102.000 Quadratmetern deutlich unter dem Schnitt der vergangenen fünf Jahre und es gibt eine hohe Leerstandsrate bei älteren Gebäuden, so Wolfgang P. Küspert, Geschäftsführer des Beraterhauses Küspert & Küspert.
Er geht davon aus, dass die Höchstmiete bis 2025 die Marke von 20 Euro pro Quadratmeter erreichen könnte, denn die Nachfrage ist vorhanden. Um die steigende Nachfrage bedienen zu können, sind neue Projektentwicklungen erforderlich, idealerweise im Zentrum der Stadt. Besonders das Kohlenhof-Areal mit internationalen Unternehmen wie der GFK stellt einen wachsenden Standort dar. Auch in den Geschäftshäusern der Altstadt sieht Küspert Potential für neue Büroflächen, beispielsweise das von der Signa-Pleite betroffene, leerstehende Kaufhof-Gebäude.