04.12.2023
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Optimistische Prognose: Geht es 2024 mit dem Immobilienmarkt aufwärts?
Viele blicken eher mit gemischten Gefühlen auf die Entwicklung des deutschen Immobilienmarktes. Der Investmentmanager AEW und das Maklerhaus Colliers sehen diese für 2024 eher positiv. Ein großes Problem gebe es jedoch für Deutschland.
Der entscheidende Faktor für Colliers sei die Zinsentwicklung. Die Inflation werde sinken und so die Volatilität des Zinsumfelds abmildern. Das werde sich positiv auf Immobilienanlagen auswirken und für einen Aufschwung sorgen. Im zweiten Halbjahr rechnet Colliers-Chef Achim Degen mit leichten Rückgängen bei den Finanzierungskosten. Am Ende des Jahres sei ein Leitzins unter 4 Prozent zu erwarten.
Ähnlich positiv blickt AEW nach vorn. Setzt dabei aber nicht bei der Zins-, sondern der Preisentwicklung an. Die Preiskorrekturen werden bis Ende 2023 abgeschlossen sein und ab dem nächsten Jahr werde es mit den Kapitalwerten wieder aufwärts gehen. Allerdings gebe es in Deutschland ein großes Problem: die Refinanzierung . Hierfür erwartet AEW-Researcher Hans Vrensen mit einer milliardenschweren Kreditlücke. Ursache dafür sind die lange sehr günstigen Zinsen für Kredite. So konnten sich viele ein Darlehen leisten. Bei einigen läuft nun die Zinsbindung aus und die Anschlussfinanzierung ist durch die gestiegenen Zinsen zu teuer.
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Banken-Vorstand erwartet weitere Wertberichtigungen von Immobilien
Steigende Zinsen und sinkende Nachfrage belasten die Bewertung von Immobilien. Und der Höhepunkt der Krise sei am Immobilienmarkt noch nicht erreicht.
So zumindest der Eindruck von Gero Bergmann, Präsident des Verbands deutscher Pfandbriefbanken. Er rechnet mit weiteren Wertberichtigungen bei Immobilien. Mit einer Bodenbildung bei den Preisen rechnet Bergmann erst im Laufe des kommenden Jahres. Eine kurzfristige Besserung sei nicht zu erwarten. Die Stabilisierung werde seiner Meinung nach bei den Wohnimmobilien früher einsetzen als bei Gewerbeimmobilien.
Deutsche Großvermieter sehen nicht alle Mieter als schutzbedürftig
Das Mietrecht schützt alle Mieter gleichermaßen. Ein Unding für die Chefs von Vonovia und SAGA. Das Mietrecht müsse reformiert werden. Dabei haben die Wohnriesen eine Gruppe Mieter besonders im Blick.
Aus Sicht von Rolf Buch, Chef von Vonovia, und Thomas Krebs, Vorstandsvorsitzender vom größten kommunalen Vermieters SAGA aus Hamburg, sollten Besserverdiener in Zeiten der Knappheit keine günstigen, staatlich geförderten Wohnungen blockieren dürfen. Es stelle sich laut der beiden Wohnriesen die Frage, wer Schutz und günstige Mieten braucht und wer im Vergleich zu seiner Leistungsfähigkeit zu wenig zahlt. Deswegen plädiert SAGA-Chef Krebs dafür, dass nach fünf Jahren bei Mietern von öffentlich geförderten Wohnungen eine freiwillige Auskunft über ihr Einkommen und die Zahl der Bewohner verlangt werden soll. Damit lasse sich verhindern, dass geförderte und damit günstige Wohnungen dauerhaft belegt werden, selbst dann, wenn sich die Umstände der Mieter verändert hätten. In diesen Fällen sollte die Miete angepasst werden.
Deutschlands Eigentümerquote sinkt
Deutschland bleibt innerhalb der EU das Mieter-Land Nummer 1. In keinem anderen EU-Land gibt es weniger Immobilieneigentümer. Und deren Anteil sinkt sogar noch weiter.
Im vergangenen Jahr von 49 auf 47 Prozent. Das teilte das Statistikamt Eurostat mit. Auch in Österreich, dem Land mit der zweitniedrigsten Eigentümerquote, sank der Anteil von 54 auf 51 Prozent. EU-weit sank die Quote um einen Prozentpunkt. Insgesamt gibt es in der EU 69 Prozent Eigentümer und 31 Prozent Mieter. Besonders hoch ist die Eigentümerquote in Rumänien, der Slowakei, Kroatien und Ungarn mit Werten über 90 Prozent. Neben Deutschland und Österreich haben auch Dänemark und Frankreich vergleichsweise niedrige Eigentümerquoten. Die Schweiz – als kein EU-Staat – übertrifft Deutschland sogar noch im Mieteranteil: Dort mieten 58 Prozent der Bürger.
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Trotz florierender Wirtschaft: Auch Irland in der Wohnungskrise
Immer weniger Menschen finden auf der grünen Insel noch bezahlbaren Wohnraum. Dabei trifft es eine Altersgruppe besonders hart.
Vor allem junge Iren leiden unter den schnell steigenden Mieten. Diese sind im vergangenen Jahr um fast 9 Prozent angestiegen. In Dublin liegt die durchschnittliche Neumiete derzeit bei über 2.100 Euro. Insbesondere die unter 30-Jährigen können sich deshalb keine Mietwohnung mehr leisten. Gerade für Studenten ist die Wohnungssuche schwer. Viele bleiben deshalb bei den Eltern wohnen, versuchen bei Freunden unterzukommen oder probieren es mit Couchsurfing. Auch die Zahl der Obdachlosen steigt. Immer mehr gut bezahlte Arbeitskräfte suchen nach Unterstützung. Die Zahl sei noch klein, aber sie wachse an, sagt Wayne Stanley, Executive Director einer Stiftung gegen Obdachlosigkeit. Grund für die Wohnkrise ist eine Nachwirkung der Finanzkrise 2007/2008. Daraus folgte ein jahrelanger Stillstand beim Wohnungsbau, von dem sich das Land noch nicht wieder erholt hat.