06.11.2023
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Goldgräberstimmung für Investoren im Osten?
Die Baukrise trifft auch den Osten und dort vor allem sanierungsbedürftige Immobilien in strukturschwacher Lage. Eigentümer müssen teils hohe Einbußen beim Verkauf akzeptieren. Für andere bietet der Osten auch Vorteile. Investoren reiben sich die Hände.
Die Baukrise trifft alle hart. Auch Eigentümer, ganz gleich um welche Immobilienlage es geht, müssen sich deutschlandweit mit niedrigeren Preisen abfinden. Noch einmal härter trifft es jene, deren Immobilien in einem schlechten Sanierungszustand sind. Da ist der strukturschwache Raum verbunden mit hohen Sanierungskosten ein großes Problem und besonders der Osten betroffen. Während die Mietpreise auch im Osten steigen und Vermieter so die gesunkenen Verkaufspreise ausgleichen können, tun sich viele Eigentümer schwer damit die niedrigeren Preise zu akzeptieren. Zwischen 10 bis zu 20 Prozent Preisnachlass müssen Eigentümer im Osten in Kauf nehmen.
Investoren sehen im Osten aber auch große Vorteile: die bessere Gebäudesubstanz, da viele über staatliche Förderprogramme nach der Wende ihre Häuser modernisieren konnten und die niedrigere Konkurrenz am Markt.
Baukrise zieht immer größere Kreise
Das Ifo-Institut meldet für Oktober einen neuen Höchststand bei den Stornierungen im Wohnungsbau. Grund ist das noch immer hohe Zinsniveau.
Die Auftragsbücher der Baufirmen leeren sich und Neuprojekte scheitern oft am hohen Zinsniveau. Wie das Ifo-Institut nun nach einer Unternehmensumfrage mitteilte, meldeten im Oktober 22,2 Prozent der befragten Betriebe abgesagte Projekte. Im Vormonat waren es noch 21,4 Prozent.
Damit leiden jeden Monat mehr Betriebe unter Auftragsmangel. Zum Vergleich: Im Oktober waren das 48,7 Prozent der befragten Betriebe, im Vorjahresmonat weniger als die Hälfte (18,7 Prozent). Mit dem Mangel an Arbeit kommen auch die Finanzierungsschwierigkeiten. Die mit den gestiegenen Zinsen kriselnde Baubranche zieht nun auch größere Kreise und dämpft die deutsche Konjunktur. Das Bruttoinlandsprodukt ist im letzten Quartal bereits leicht geschrumpft, die Prognose für das Laufende zeigt keinen Aufschwung.
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BGH-Urteil zu Mietminderung wegen abweichender Wohnfläche
Der Bundesgerichtshof (BGH) urteilte nun in einem Streitfall zu geminderter Miete, weil die Wohnfläche mehr als 10 Prozent von der im Mietvertrag vereinbarten Wohnfläche abweiche. Die entscheidende Frage: Wie zählen Türnischen?
Im verhandelten Rechtsstreit zu geminderter Miete, wegen mehr als 10 Prozent abweichender Wohnfläche, wies der BGH das zugunsten der Mieterin gefällte Urteil des Landgerichts nun ab.
Der Grund waren die Türnischen, die laut Wohnflächenverordnung (WoFlV) bei der Ermittlung der Wohnfläche außer Betracht bleiben. Bei der Wandöffnung kommt es nicht darauf an, ob es tatsächlich einen Türrahmen oder eine Tür gibt, sondern ob die Türnische einen eigenen Wohnwert hat. Grundsätzlich ist das bei Durchgängen zwischen zwei Zimmern laut Wohnflächenverordnung nicht der Fall, denn eine Türnische steht nicht oder lediglich vermindert für Wohnzwecke zur Verfügung. Das Nutzungsverhalten des jeweiligen Mieters ist dabei unerheblich. Nur wenn die Wandöffnung wesentlich größer als eine normale Tür ist, könnte die Bewertung anders aussehen.
Vonovia verkauft weiter in Milliardenhöhe
Vonovia übertrifft das selbstgesteckte Ziel von einem Jahresverkaufserlös in Höhe von 2 Milliarden Euro und verkauft weiter Wohnungen im großen Stil. Jetzt wurde ein millionenschwerer Deal in Berlin geschlossen und ein zweiter Milliardendeal in diesem Jahr steht vorm Abschluss.
Wie der Wohnimmobilien-Konzern bekannt gibt, sind Neubauprojekte in Berlin für 357 Millionen Euro über den Ladentisch gegangen. CBRE Investment Management übernahm insgesamt 1.200 Wohnungen für etwas weniger als den Buchwert, da ein Teil noch fertiggestellt werden muss.
Zusätzlich will Vonovia Geld mit einem Verkauf an den Finanzinvestor Apollo einnehmen: Eine Milliarde Euro sollen für 30 Prozent des norddeutschen Portfolios in die Kasse gespült werden. Mit der Trennung von insgesamt 31.000 Wohnungen in Schleswig-Holstein übertrifft Vonovia das eigene Jahresverkaufsziel von 2 Milliarden Euro um fast das Doppelte.
Hintergrund für die großflächigen Verkäufe ist der Schuldenabbau für den Dax-Konzern.
Nach Vertrauensentzug: Zieht sich Benko jetzt zurück?
Die Signa Holding steht unter Druck. Damit das Unternehmen ins Krisenmanagement gehen kann, zieht sich der österreichische Immobilieninvestor René Benko nun wohl zurück. Übernehmen soll ein bekanntes Gesicht. Der deutsche Sanierungsexperte Arndt Geiwitz, in den das Vertrauen lückenlos ist.
Laut Berichten des ORF hat Unternehmer Benko bereits vor Wochen den Sanierungsexperten Arndt Geiwitz als Berater an seine Seite geholt. Geiwitz ist unter anderem bekannt von den Insolvenzverfahren um Galeria Karstadt Kaufhof und dem Drogeriemarkt Schlecker. Aus dem Bericht geht auch hervor, dass die Gesellschafter Benko gebeten hatten, Geiwitz eine Art Generalvollmacht sowie alle Stimmrechte, die Benko hat, zu übertragen. Offiziell durch einen Sprecher der Signa bestätigt ist das allerdings noch nicht.
Vorangegangen war ein Schreiben mehrerer Investoren der Signa, die Benko aufgefordert hatten sich aus der Führung zurückzuziehen. Denn nur so sei Krisenmanagement zur Rettung der Gruppe möglich.