15.12.2022
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Ampel kassiert Neubauziel ein
400.000 Wohnungen wollte die Ampel jährlich bauen. Im ersten Regierungsjahr verfehlt sie dieses Ziel deutlich.
Das musste Bundesbauministerin Klara Geywitz nun im Bundestag einräumen: „In der Tat, wir werden 400.000 in diesem Jahr nicht erreichen.“ Grund sind die verschlechterten Rahmenbedingungen. Selbst die Vorgängerregierung habe 2021 trotz niedriger Zinsen ihr Ziel von 375.000 Wohnungen deutlich verfehlt. Die Bauwirtschaft rechnet in diesem Jahr mit lediglich 280.000 fertiggestellten Wohnungen, für 2023 geht die Branche dann nur noch von 245.000 Wohnungen aus.
Krise am Bau nur eine kleine Delle
Trotz zahlreicher Stornierungen erwarten Experten für dieses Jahr ein leichtes Wachstum im Hochbau. Auch die Zukunft der Branche sehen sie positiv.
Im Jahresvergleich dürfte das Volumen der erbrachten Bauleistungen in diesem Jahr real um ein Prozent auf knapp 318 Milliarden Euro steigen. Das zeigt eine Studie der Strategieberatung EY-Parthenon unter 100 Unternehmen aus der Baubranche. Der private Wohnungsbau sei zwar ins Stocken geraten, der öffentliche Bau bleibe aber stabil. Für das kommende Jahr rechnen die Experten zwar mit einem Auftragsrückgang und einem Minus beim Volumen der Bauleistungen, für 2024 prognostiziert EY-Parthenon aber wieder ein Wachstum in allen Segmenten. Grund dürften die hohen Energiepreise sein, die Anreize zur Sanierung von Gebäuden schaffen.
Erster Schritt zur Beschleunigung am Bau?
Planen und Bauen soll künftig schneller gehen. Dafür hat die Ampelregierung nun eine Gesetzesnovelle beschlossen.
Unter anderem sollen sich Bürger künftig im Regelfall digital über Planungsvorhaben informieren können. Außerdem sollen die Fristen bei Genehmigungsverfahren für Flächennutzungspläne und Bebauungspläne von drei auf einen Monat verkürzt werden. Die geplanten Änderungen im Baugesetzbuch sind ein Baustein für das Vorhaben mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Als nächstes wandert der Entwurf in den Bundestag.
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Sanierungen treiben Mieten nach oben
Die Lage für Mieter wird zunehmend schlechter. Eine weitere Belastung sind energetische Modernisierungen von Gebäuden.
Um die Emissionen im Gebäudesektor zu senken, drängt die Bundesregierung Eigentümer ihre Immobilien zu sanieren. Die Kosten dafür tragen aber die Mieter, was der Mieterbund kritisiert. Die reinen Heizkosten würden zwar sinken, durch die Modernisierungsumlage müssen Mieter unterm Strich aber mehr zahlen als vor der Sanierung. Hintergrund: Vermieter dürfen 8 Prozent der Modernisierungskosten auf die Jahresmiete aufschlagen. Und zwar nicht nur, bis sich die Ausgaben amortisiert haben, sondern dauerhaft. Mehrkosten von bis zu 3 Euro pro Quadratmeter sind erlaubt.