18.08.2022
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Gasumlage kommt mit Mehrwertsteuer
Die EU-Kommission hat den Antrag, die Gasumlage von der Mehrwertsteuer zu befreien, abgelehnt. Allerdings mit Vorschlägen, wie die Haushalte stattdessen entlastet werden könnten.
Ab Oktober kommt auf deutsche Haushalte eine Zusatzbelastung mit der Gasumlage zu. Um die Haushalte nicht zu stark zu belasten, könnten die zusätzlichen Mehrwertsteuereinnahmen direkt an die Haushalte zurückgegeben werden, so der Vorschlag an Christian Lindner. Weitere Möglichkeiten wären außerdem Transfers an die Energieunternehmen, sodass die die Preise für ihre Endverbraucher senken können, die Erhebung des niedrigsten erlaubten Mehrwertsteuersatzes oder eine Reduzierung der Gasumlage.
Förderprogramm für Neubau von Studentenwohnungen kommt
Studentisches Wohnen, junges Wohnen und Wohnen für Auszubildende soll gefördert werden. Dreistellige Millionenbeträge für Neubauten werden vom Bund bereitgestellt.
Das Bund-Länder-Programm soll Anfang 2023 starten. Bezahlbarer Wohnraum für Studierende, Auszubildende und auch Polizeianwärter soll so geschaffen werden. Das Programm wird voraussichtlich bis 2026 laufen. Das Fördergeld will der Bund aus einem Fond für den sozialen Wohnungsbau nehmen. Man müsse mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen, da Fachkräfte gebraucht werden. Studierende und Auszubildene müssen mobiler sein und sich die Miete leisten können. Diese solle 25 Prozent der durchschnittlichen Ausbildungsvergütung nicht überschreiten.
Kraftwerke verstromen mehr Gas als Kohle
Um Gas zu sparen, hat Deutschland vorgesehen, den Einsatz von Kohle zur Stromerzeugung wieder hochzuschrauben. Dieser Sparplan geht nicht auf. Teilweise ist sogar das Gegenteil der Fall.
Zwölf Prozent des Gasverbrauchs im vergangenen Jahr gingen aufs Konto der Stromerzeugung. Durch die Wiedereinsetzung von teilweise bereits stillgelegten Kohlekraftwerken sollte dies ersetzt werden. Die Bundesnetzagentur zeigt jedoch, dass im Mai und Juli 2022 erheblich mehr Strom aus Erdgas erzeugt wurde als im Vorjahreszeitraum. Ein Grund ist das Niedrigwasser, welches Auswirkungen auf den Transport von Steinkohle hat. Ein weiterer Grund ist, dass die Logistikkette für den Kohletransport lückenhaft sei. Auch die politischen Rahmenbedingungen machen das Hochfahren der Kohlekraftwerke zu einem schwierigen Akt. Die Ausnahmeregelungen gelten zunächst bis zum kommenden Frühjahr. Viele Betreiber fürchten demnach, dass sie auf den Kosten für zum Beispiel den Einkauf von derzeit sehr teurer Kohle sitzen bleiben.
Zinsangst an der Börse
Nach einem guten Start rutschte der Dax schnell ins Minus und weitete seine Verluste aus. Der Leitindex liegt 2,04 Punkte tiefer bei 13.626,71 Punkten. Der Druck in Deutschland wird größer.
Auch in Europa und den USA gerieten die Aktienkurse unter Druck, dennoch weniger deutlich als in Deutschland. Am deutschen Markt büßten die Aktien von Uniper am MDax-Ende rund zwölf Prozent auf 6,81 Euro ein. Der angeschlagene Energiekonzern hat wegen ausbleibender russischer Gaslieferungen für das erste Halbjahr einen Milliardenverlust verzeichnet. Das Unternehmen rechnet 2022 mit einem negativen Ergebnis. Ein Hoffnungsschimmer ist nicht in Sicht. Immobilienwerte waren europaweit ebenfalls schwach. Am deutschen Markt verbuchten Vonovia, TAG Immobilien, LEG Immobilien und Grand City Properties Kursverluste zwischen 5,2 und 6,4 Prozent.
Zypern: Europas Hoffnung für Erdgas
Aphrodite – Das Erdgasfeld vor der Südostküste der Mittelmeerinsel lagert 130 Milliarden Kubikmeter Gas. 2011 wurde das Gasfeld entdeckt und es ist noch nichts passiert. Die Gründe liegen in der Politik und Wirtschaft.
Mit den ausbleibenden Gazprom-Lieferungen wäre die Gaslieferung aus einem EU-Land besonders willkommen. Die vorhandenen Gasvorräte in ganz Zypern belaufen sich auf insgesamt 510 Milliarden Kubikmeter, den fünffachen Verbrauch von Deutschland im vergangenen Jahr. Die Inselrepublik hat somit Potenzial zum wichtigsten Gaslieferanten für Europa zu werden. Der ungelöste Zypernkonflikt mit der Türkei ist das größte Hindernis. Ankara erhebt Teile der ausschließlichen Wirtschaftszone und verlangt, dass die Erlöse aus der Gasförderung auch an die türkische Volksgruppe im Norden der Insel verteilt werden. Die bisher fehlende Infrastruktur für den Gasexport stellt ein technisches Problem dar. Natasa Pilides, Zyperns Ministerin für Energie, Handel und Industrie ist dennoch optimistisch. 2027 soll der Export beginnen.
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