24.06.2022
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Gasversorgung: Alarmstufe des Notfallplans ausgerufen
Plötzlich ging es doch ganz schnell: Nachdem gestern Befürchtungen die Runde machten, das Wirtschaftsministerium könnte Anfang Juli die Alarmstufe des Notfallplans Gas ausgerufen, ist es bereits jetzt passiert: Minister Robert Habeck setzte Deutschland auf die 2. von 3 Stufen, weil weniger Gas geliefert wird als nötig.
Der Alarmstatus beinhaltet für Gaslieferanten die Option, direkt die Preise für Endkunden und Industrie anzuheben, auch wenn in laufenden Verträgen noch günstigere Preise zugesichert sind. Das soll aber bisher nicht passieren. Allerdings sollen zur Stromerzeugung wieder mehr Kohlekraftwerke ans Netz gehen, um den Gasverbrauch schnell zu senken. Der Wirtschaftsminister rief zum Energiesparen auf: Eigentümer und Vermieter sollten ihre Gasheizungen beispielsweise warten lassen – oft wären bis 15 Prozent weniger Verbrauch allein durch korrekte Einstellungen der Anlagen möglich.
Tag der Immobilienwirtschaft: Rendezvous mit Politikprominenz
Beim Tag der Immobilienwirtschaft des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) trifft die Branche auf die Spitzenpolitik. In diesem Jahr sprachen unter anderem Bauministern Klara Geywitz und Finanzminister Christian Lindner. Beide brachten wichtige Botschaften für die Immobilienbranche mit. Haufe fasst die Stimmung vor Ort und die zentralen Erkenntnisse des Treffens zusammen.
Einig scheinen sich alle Seiten – ZIA und Politik –, dass die rosigen Jahre im Immobiliensektor vorerst vorbei sind. Steigende Kosten für Mieten, Bauen und Finanzieren bei gleichzeitiger Rezession mit grassierender Inflation sind Probleme, die alle Bereiche der Branche treffen. Sowohl Geywitz als auch Lindner schwören die Immobilienprofis daher auf harte Zeiten ein, formulierten aber auch die Hoffnung, dass die Branche zur Überwindung der Probleme beitragen kann.
Bafög wird erhöht, reicht aber meist trotzdem nicht für Miete
Studierende bekommen mehr Geld. Die Bundesregierung hat eine Anpassung des Bafög-Satzes beschlossen. Unter anderem wird die Wohnpauschale von 325 auf 360 Euro angehoben. Auf dem freien Wohnungsmarkt haben Studierende damit trotzdem kaum eine Chance. Wie eine Auswertung von immowelt zeigt, liegt die Kaltmiete in 31 von 68 untersuchten Hochschulstädten über der Wohnpauschale.
Selbst Studierende, die den Bafög-Höchstsatz inklusive Wohngeld bekommen, können sich in vielen Unistädten eigentlich keine Wohnung leisten: In München kostet eine 40 Quadratmeter große Wohnung im Mittel 780 Euro. Das entspricht 84 Prozent des neuen Höchstsatzes von 931 Euro. Auch in Frankfurt (520 Euro), Berlin (500 Euro) oder Köln (490 Euro) müssten Studierende über die Hälfte des angepassten Bafög-Höchstsatzes für die Miete ausgeben.
Öffentliche Hand: Baubranche kann Preissteigerungen künftig leichter weiterreichen
Die Bauwirtschaft ächzt unter stark gestiegenen Rohstoffpreisen. Der Bund passt nun für Bauvorhaben der öffentlichen Hand seine Regelungen an. Bauunternehmer bekommen mehr Freiräume, um die gestiegenen Kosten für Materialien weiterzugeben.
Aufgrund der oft langwierigen Ausschreibungs- und Genehmigungsverfahren bei öffentlichen Bauten wurden viele Projekte noch mit den alten Materialkosten kalkuliert. Zwar gibt es Preisgleitklauseln, die dann greifen, wenn sich ein Baustoff deutlich verteuert hat. Allerdings gibt es dafür strenge Rahmengrenzen. Diese werden nun etwas gelockert, um Bauunternehmen zu entlasten. Ganz alte Verträge sind davon allerdings nicht abgedeckt. Die neuen Regelungen sollen nur greifen, wenn ein Vertrag nach Ausbruch des Kriegs in der Ukraine abgeschlossen wurde.
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